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Wappenfolge

Literaturverzeichnis
Thema
Wappenfolge
Datierung
1305-1306
Bildbeschreibung
An den drei mittleren Deckenbalken (4-6) waren beide Seiten mit Wappenschilden bemalt, an den hinteren (7-9) nur die dem Licht zugekehrte Seite und an den drei vorderen (1-3) nur die der Rückwand zugekehrte Seite. Die nicht mit Wappen bemalten Seiten zeigen einen Palmettenfries in Schwarz-Weiss (Balken 2, 3, 4), oder Rot-Weiss (Balken 7). Untersichten: rote und blau-weiss-rote Friese verschiedener Musterung. Wappen: Insgesamt 180 Wappen, ungleich gross und in ungleichen Abständen angebracht. Die Anzahl Schilde pro Balken schwankt zwischen 11 und 17. Die Folge beginnt mit dem Wappen des Reichs, gefolgt von Habsburg und dem Bistum Eichstätt sowie Wappen von geistlichen oder weltlichen Adligen, die Habsburg verbunden waren. An zweiter Stelle folgen lokale Adels- und stadtzürcherische Rittergeschlechter, an dritter Stelle Grafen, Freiherren und Ministerialen aus Schwaben, Elsass, Rätien und Kleinburgund sowie weitere Königsgeschlechter. 8 Wappen erscheinen zweimal (Reich, Habsburg, Rapperswil, Landenberg, Vaz, Neuffen, Wetzikon, Wängi). Zur Bestimmung der Wappen vgl. Wüthrich 1980, 83ff. Deckenbretter: drei ungleich grosse, rot oder blau gesprenkelte rechteckige Felder, die von doppelten schwarzen Linien eingefasst sind.
Technik
Tempera auf einer Kalkgrundierung (Wüthrich 1980, 74)
Vorzeichnung und Farbigkeit
polychrom
Erhaltung
ausgebaut
Zustand
fragmentarisch
Restaurierung
Die Decke war immer sichtbar. 1761 wurde eine flüchtige Zeichnung der Wappen angefertigt. 1842/43 liess Ferdinand Keller anlässlich des Umbaus eine sorgfältige Aufnahme erstellen. 1861 wurde Balken V zerstört, Johann Rudolf Rahn erstellte von einigen Wappen Pausen. 1882 fertigte Heinrich Zeller-Werdmüller Pausen an. 1898 wurde ein Teil der drei hintersten Balken wegen eines Treppenhauseinbaus entfernt und vom Hausbesitzer J. Bremi dem Landesmuseum geschenkt. Die Unterseite der in situ erhaltenen Balken wurde damals abgeschrotet. 1910 wurden die restlichen Balken vom Landesmuseum angekauft, ausgebaut und dabei in zwei Teile zersägt. 1912 erstellte Christian Schmidt Pausen von allen Wappen (Wüthrich 1980, 76f.; Frei 1933, 49).
Wand
Decke
Kunst im Umfeld
Zürcher Wappenrolle
Datierung der Wandmalerei in der Forschung
zweite Hälfte des Jahres 1305 oder Anfang 1306 (Begründung: Das Wappen Eichstätt steht an dritter Stelle, da Johann von Zürich 1305 zum Bischof von Eichstätt gewählt wurde. 1306 wurde er Bischof von Strassburg, daraus ergibt sich die exakte Datierung; Wüthrich 1980, 82, basierend auf Zeller-Werdmüller)
Auftraggeber
ein Ritter Wisso
Entstehungszusammenhang
Unmittelbarer Anlass für die Ausmalung des Saales dürfte der Besuch König Albrechts I. im Januar 1306 gewesen sein (Wüthrich 1980, 82, basierend auf Zeller-Werdmüller)
Zeitgeschichte
König Albrecht besuchte die ihm ursprünglich feindlich gesinnte Reichsstadt Zürich mehrmals zwischen 1299 (?) und 1307. Am 28.1.1306 ist bezeugt, dass er bei Zürich urkundete (Wüthrich 1980, 82).